Unsere Heldin Gabriele Sinzig-Freese

Mein Name ist Gabriele, ich bin 1963 geboren und habe am selben Tag wie mein Mann Geburtstag. Mein Mann und ich haben uns im Internet kennengelernt. Im Jahr 2000 kam ich nach Bremerhaven, wir haben vier Kinder, drei Enkel und sind eine klassische Patchwork-Familie.

 

Mein Lebenslauf ist bunt. Über die Hauswirtschaft, dann Gastronomie, habe ich viele unterschiedliche berufliche Tätigkeiten ausgeübt, der Gastronomie geschuldet bin ich oft umgezogen und konnte dadurch viele Städte und Regionen in ganz Deutschland kennenlernen. Beruflich habe ich viele unterschiedliche Sachen gemacht, jedoch habe ich mein ganzes Leben mit Menschen, Kommunikation, Essen und EDV verbracht.

 

Als ich nach Bremerhaven gezogen bin, musste ich mich beruflich erst einmal neu orientieren, mich zurechtfinden und richtig ankommen. Zufällig hatte ich einen Kontakt vom Arbeitsförderungszentrum Bremerhaven (afz) bekommen. Ich führte ein erstes Beratungsgespräch bei Monika Kotte und konnte dadurch an meine letzte berufliche Tätigkeit in Baden-Württemberg anknüpfen, denn dort war ich als Projektleiterin im sozialen Bereich, mit den Schwerpunkten Gastro, Hauswirtschaft, Unterricht im Bereich Ernährungslehre und EDV, tätig. Diese Tätigkeitsfelder konnte ich nun auch, durch die Empfehlung von Frau Kotte, hier in Bremerhaven weiter ausüben. Im weiteren Verlauf meiner beruflichen Tätigkeit habe ich u.a. als Jobcoach bei der Beruflichen Bildung Bremerhaven (BBB) und im Arbeitsförderungszentrum Bremerhaven (afz) gearbeitet.

 

Irgendwann zog es mich wieder in die freie Wirtschaft, sodass ich ab dem Jahr 2010 als Assistentin des Geschäftsführers tätig war, weiter als Disponentin, Recruiter oder als Betriebsleiterin.

 

In meiner Freizeit habe ich schon immer sehr gerne gehäkelt oder gestrickt. Meine Großmutter hatte mir dies mit sechs oder sieben Jahren, noch bevor ich in die Schule kam, beigebracht. Irgendwann habe ich mich, zu dieser Zeit hatte ich schon in Bremerhaven gewohnt, im Internet umgeschaut und einen Strickclub oder ein Stricktreffen gesucht und dann letztendlich auch in Bremen gefunden. An diesen Stricktreffen habe ich über Jahre regelmäßig teilgenommen. Im Internet bin ich auch über das Thema "Wolle färben" gestolpert, habe mir viele Videos auf Youtube zu diesem Thema angeschaut, mich damit vertraut gemacht und dann selber begonnen Wolle zu färben.

 

Es kam dann wie es kommen musste: Ich machte mich im Januar 2015 mit meiner Handfärberei Wolloholiker, vorerst lediglich nur mit einem Onlineshop, selbstständig. Im Jahr 2018 eröffneten wir unser Ladenlokal in der Hafenstrasse 25, im Corona-Lockdown zogen wir in ein größeres Ladenlokal, die Hafenstraße 37 um. Hier stellen wir nun in unserer Manufaktur in liebevoller Handarbeit individuell handgefärbte Garne her.

 

Selbstständigkeit bedeutet alles selber zu organisieren, Druck auszuhalten, Dinge im Blick zu behalten und jede Menge an Organisation. Doch die Freiheit, die eigenen Entscheidungen treffen zu können, ohne dass Andere darüber entscheiden was zu tun ist, war mir immer sehr wichtig. In meinem Leben habe ich gelernt, dass "wenn man durch eine Tür geht, öffnen sich viele weitere Türen". Man muss nur den Mut haben den ersten Schritt zu wagen.

 

 

Mein Lebensmotto ist "Strick schneller, das Leben ist kurz".

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