Unsere Heldin Diane Nowak

Ich heiße Diane Nowak und wurde in Pinetown bei Durban, Südafrika, geboren. Ich bin in einem deutschen Haushalt aufgewachsen.  Mein Vater war sehr streng - zum Abendessen wurde geklingelt und man musste sich innerhalb von einer Minute hinsetzen. Im Alter von 99 Jahren arbeitet er heute immer noch.

Ich ging auf die Westville Government School aber die Schule hat mich immer total gelangweilt. Da ich seit meinem 5ten Lebensjahr Ballett tanze, begann mein Tag erst wirklich um 14.30 Uhr, wenn ich endlich zur Ballettschule gehen konnte.

Ich trainierte mit Miss Keegan bis ich 18 Jahre alt war.  Das war eine Frau, zu der ich wirklich aufschaute.  Sie brachte uns nicht nur die Ballettübungen bei, sondern lehrte uns auch die Bedeutung des Tanzes und Disziplin.  Wir alle liebten sie sehr.

So erfüllte ich mir meinen Traum und wurde Tänzerin. Nachdem ich die Ballettschule abgeschlossen hatte, durfte ich ein Jahr in London verbringen.  Ich wohnte in einem gemieteten Zimmer.  Ich hatte noch nie in meinem Leben eine Kehrschaufel in der Hand, nie selbst geputzt – dafür hatten wir zu Hause Kindermädchen, die auf mich aufpassten und jetzt musste ich plötzlich in London meine eigene Kleidung waschen und mein eigenes Essen kochen. 

Ich habe in Bars und zwei Tage die Woche in einer Ballettschule gearbeitet. Im Gegenzug dazu bekam ich kostenlose Tanzstunden.  Mit meinem Cousin zog es mich irgendwann nach Deutschland, da ich gehört habe, sie suchen Tänzer:innen. Im Winter 1979 bin ich nach Flensburg gefahren und habe dort einen Platz in einer kleinen, interkulturellen Tanzgruppe bekommen. So verbrachte ich in dieser Gruppe vier wunderbare Jahre. Als ich genug vom Reisen hatte, kam ich zum Vortanzen nach Bremerhaven und ich wusste sofort, dass ich einen Vertrag bekommen würde. Ein Jahr später lernte ich meinen Mann hier im Orchester kennen.  Parallel zur Arbeit am Theater habe ich die Ballettschule der S.G. Beverstedt gegründet.

 

Mein Ziel als Lehrerin ist es, den Schüler:innen nicht nur Ballett beizubringen, sondern auch nach Leistung zu streben - Selbstdisziplin zu üben; "gib nicht auf - mach etwas aus dir".   Ich sage immer zu den Müttern, die denken, dass ihre Tochter nicht die perfekte Ballerina ist: Das ist es nicht.  Sie ist hier, um Musikalität, Selbstdisziplin, die Liebe zum Tanz und ihr inneres Selbstvertrauen zu entwickeln.  

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