Unsere Heldin Susanne Ruser

Mein Name ist Susanne Ruser. Ich bin 1961 in Bremerhaven Wulsdorf als Hausgeburt mit Hebamme geboren und in der Reihenhaussiedlung Soddernstraße aufgewachsen. Viele Kinder, viel Grün, viele Gärten – es war ein schönes Aufwachsen mit unzähligen Möglichkeiten, draußen phantasievoll zu Spielen.

Bremerhaven ist meine Stadt – ich würde nie woanders wohnen und leben wollen.
Hier bin ich zur Schule gegangen und als ich 15 Jahre alt war, haben sich meine Eltern ihren Traum erfüllt und sind aufs Land gezogen. Für mich war aber immer klar, sobald ich selbstständig bin, möchte ich zurück nach Bremerhaven, an den Deich und ans Wasser. Ich bin kein Landmensch. Ich brauche kurze Wege, ich liebe die Möglichkeit, viele gute Kulturangebote direkt vor der Haustür zu haben und genieße sehr gerne das wunderbare Angebot unseres Stadttheaters.

Ich habe zwei ältere Brüder, die eine handwerkliche Berufsausbildung gemacht haben. Ich war die erste in meiner Familie, die Abitur gemacht hat und wollte eigentlich gerne Lehramt oder Sozialpädagogik studieren. Heute werden diese Berufe dringend gebraucht, aber als ich mit der Schule fertig war, gab es „angeblich“ zu viele Lehrer:innen und Sozialpädagogen Meine Eltern haben mich beruflich auch lieber „im Büro“ gesehen. So habe ich eine kaufmännische Ausbildung gemacht und danach in Lüneburg BWL studiert. Mittlerweile arbeite ich seit mehr als 30 Jahren als Personalsachbearbeiterin, seit 1997 durchgängig bei den Elbe-Weser-Welten. Die Arbeit, die wir hier für Menschen mit Behinderung leisten, hat mein Denken und Handeln geprägt und mich zu einer leidenschaftlichen Verfechterin für Inklusion gemacht. Mir hätte nichts Besseres passieren können, als in diesem Unternehmen mit seinen vielen tollen Kolleginnen und Kollegen zu arbeiten.
In meiner Freizeit lese ich sehr gerne – am liebsten Krimis im Sinne einer klassischen Detektiv Story.

Mein Lebensmotto ist: „Es gibt nichts Gutes außer man tut es“ von Erich Kästner. Beruflich habe ich mit vielen Pädagogen zu tun – da wird dann sehr viel diskutiert und analysiert. Ich bin da aber eher die Macherin. Man muss auch mal aus dem Reden rauskommen und das tun, was man umsetzen will.

 

Meine persönliche Heldin ist meine Oma Gertrud. In Ostpreußen in der Nähe von Königsberg geboren, 2 Weltkriege erlebt, 7 Kinder geboren und mit 4 von ihnen 1945 über Rade nach Bremerhaven geflohen. Mein Opa Heinrich war in russischer Kriegsgefangenschaft und ist dann später in Bremerhaven wieder mit seiner Familie zusammengekommen. Oma Gertrud hat mir kindgerecht viele Geschichten aus ihrem ereignisreichen Leben erzählt und trotz der schweren Bedingungen immer den Fokus auf das Gute behalten. Sie konnte immer aus wenig viel „zaubern“ und war die einzige Erwachsene in meinem Umfeld, die meine „Diskutier-Freude“ ausgehalten und unterstützt hat. Materielles war ihr nie so wichtig; bei ihr ging es immer ums Zusammenhalten und auch um Gerechtigkeit, für die man sich einsetzen muss. 

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